Krabi
13. Januar 2012So, nun mal ein absolut katastrophenfreier Bericht aus dem wunderschoenen Krabi an der Adamanensee und somit auch der erste Bericht aus Thailand.
Der Weg hierhin war erlebnissreich und wunderschoen. Wir sind gut ins neue Land gekommen und Thailand hat sich uns schon von seiner besten Seite praesentiert.
Aber beginnen moechten wir wie immer mit einer kleinen Beschreibung der letzten Etappe.
Auf der Faehre von Penang ans Festland sind wir frohen Mutes, dass unser frisch repariertes Rad sicherlich noch mindestens bis Bangkok haelt. Gut erhohlt starten wir wieder auf die Strasse. Unser erstes Ziel ist Alor Star ganz im Norden Malaysias. Dort wollen wir einen Bekannten treffen und uns die Umgebung ein wenig zeigen lassen. die Route dorthin fuehrt uns durch die „Reiskammer“ des Landes. Hier im Norden ist alles voller Reisfelder die sich bis zum Horizont erstrecken. Durch diese quasi tourismusfreie endlos gruene Umgebung fahren wir ein paar Tage bis wir in Alor Star angekommen sind. Das Treffen mit Anas und seiner Familie ist sehr schoen und wir bleiben noch einen Tag in Alor Star, der Hauptstadt des Nordens, haengen. Weiter geht es fuer uns in Richtung Kueste von wo aus wir eine Faehre zur Insel Langkawi nehmen wollen um dort Sylvester zu feiern. Der Aufenthalt auf Langkawi verlaengert sich dann unfrewillig aus bekannten Gruenden und wir verbringen insgesamt eine ganze Woche auf dem wunderschoenen Eiland. Langkawi gefaellt uns auf anhieb gut. Die Natur ist hier sehr gut geschuetzt und ausgesprochen artenreich. Langkawi bedeutet in der Sprache der Ureinwohner „brauner Adler“ und taetsaechlich ist der Anblick von riesigen Weisskopfseeadlern keine Seltenheit und man kann die faszinierenden Tiere hautnah erleben. Die Einwohner lieben ihr Wappentier, und man hat ausnahmsweise (fuer Asien) auch das Gefuehl, dass Naturschutz ein Thema ist. Neben den Adlern gibt es auch viele Hornvoegel die in den Pinien am Strand lauthals balzen und ihre immensen Schnaebel vorfuehren. Die Straende hier sind die besten unserer Reise bis hierher und geben schon eine kleinen Vorgeschmack auf das was uns noch in Thailand erwarten soll. Nachdem meine Hand halbwegs Ruhe gibt und Annette das Tandem fertig umgebaut hat, sodass sie wieder vorne sitzen kann, brechen wir zur Weiterfahrt auf. Per Faehre setzen wir direkt nach Thailand ueber und betreten in Thailands suedlichster Stadt Satun das Festland. Schnell machen sich uns die Unterschiede zu Malaysia bemerkbar, obwohl die Suedregion immer wieder zwischen Malaysia und Siam hin und her gereicht worden ist. Die komplizierte Sprache mit den eigentuemlichen Schriftzeichen der Thais und die Tatsache, dass nur Wenige Englisch sprechen erschwert die Kommunikation direkt, aber wir gewoehnen uns schnell daran uns mit Haenden und Fuessen zu verstaendigen. Beim Essen kommt es dann manchmal zu kleinen „Ueberraschungen“, die koennen aber auch positiv ausfallen. Von Satun aus fahren wir auf kleinen Strassen erstmal ins verschlafene Fischerdorf Pak Bara. Dieses kleine Dorf ist nur als Sprungbrett auf die umliegenden Inseln interessant, daher ist die Infrastruktur noch recht rural und urtuemlich. auch finden sich hier die ersten letzten Ueberbleibsel der Tsunamikatastrophe, die 2004 die Region dem Erdboden gleichgemacht hat. Immer wieder stoesst man auf vereinzelte zerschmetterte Boote deren karge Gerippe wie die Ueberreste gestrandeter Wale wirken. Ein grosser Teil der Bevoelkerung an der Kueste und fast alle bewegen sich in den flachen Gewassern der Kuestenregion mit so genannten Longtail Booten, einem robustem flachkieligem Holzboot mit Aussenborder. Die Boote tragen mit ihrem klassischem aussehen und oft farbenfrohem Schmuck wesentlich zum Ambiente der Region bei und man freut sich immer eines zu sehen. Neben der Fischrrei dienen die Boote auch als Wassertaxis dem Nah- und Inselverkehr, und mann kann fuer ein paar Euro/Hundert Baht mitfahren. Von Pak Bara aus fahren wir in Richtung Trang, der naechsten groesseren Stadt gen Norden. Die Strassen sind nun sehr huegelig, es geht bergauf und bergab. Oben auf einem Huegel angekommen wird man meist mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Ueberall wird die Erde von gigantischen Kalksteinfelsen regelrecht durchbrochen. Ueberall am Strassenrand kann man zu Wasserfaellen und heissen Quellen sowie Hoehlen abbiegen. es faellt wirklich schwer diese traumhafte Landschaft zu beschreiben. Schnell zeigt sich, dass auch der Auto und Rollerverkehr in Thailand sehr gut zu bewaeltigen ist. Die Strassen sind maessig befahren und es gibt meist eine breite Roller- und Fahrradspur. Wenn diese nicht vorhanden ist, weichen die staerkeren Verkehrsteilnehmer mit vernuenftigen Abstand aus. In Trang beziehen wir das bisher ghuenstigste Hotelzimmer der Reise, fuer umgerechnet 4,5 euro bekommt man ein Doppelzimmer mit Bad, Uebernachten ist in Thailand nochmal guenstiger als in Malaysia, sehr angenehm fuer unser recht knappes Budget. Von Trang aus entscheiden wir uns, nicht direkt nach Krabi zu fahren und fahren einen weiten Suedbogen in richtung Hat Yao, in der Hoffnung auf eine schoene Umgebung abseits der touristischen Pfade. Diese Hoffnung wird auch schnell belohnt. Eingekeilt zwischen gigantischen Felsen liegt das winzige Doerfchen sehr abgelegen, noch nicht mal einen Minimarkt gibt es. Der Ort bietet aber sicherlich einen der besten Kuestenabschnitte Thailands und vielleicht weltweit. Abgelege einsame Straende mit kristallklaren Wasser, schroffe Felsen und malerische Sonnenuntergaenge lassen uns in diesem Ort haengenbleiben. Wir unternehmen auch noch eine Kanutour durch verwinkelte weite Mangrovenwaelder, in denen eine der letzten Seekuhherden der Welt friedlich Algen grast. Alles fuehlt sich an diesem Ort perfekt an, und wir tun uns schwer unsere kleine „Robinsonade“ wieder gegen das Radnomadieren zu tauschen. Schliesslich siegt der Reisedrang und wir fahren in angenehmen kleinen Abschnitten nach Krabi. Hier holt uns der durch die traumhaften Inseln angekurbelte Tourismus wieder ein und wir haben die Qual der Wahl zwischen dutzenden billigen Backpackerunterkuenften. Der Tourismus hat auch Vorteile, zum Beispiel wird das Probieren wunderbarer Thai-Gerichte einfacher, dadurch, dass viele Speisekarten durch englische Uebersetzungen ergaenzt sind. Die thailaendische Kueche hat dann auch jede Menge zu bieten und ich muss mich bemuehen nicht vollends auszuufern bei der Beschreibung der fantastisch frischen Mischung aus scharfen, suessen und sauren Komponenten. Thailand ist wirklich ein tolles Land fuer Leute die essenstechnisch was erleben wollen. Alles ist wesentlich filigraner und raffinierter als es noch in Malaysia war und wir koennen jeden Tag etwas neues geniessen.
Von Krabi aus kann man jede Menge Ausfluege machen, und ich wir werden die naechsten zwei Tage im Felsenkletterparadies Railay verbringen. Diese erneute Pause ist unter anderem dadurch bedingt, dass ich mir die Faeden in der Hand gezogen habe und die groessere Wunde recht schlecht verheilt ist. Ich laufe nun wieder mit Verband herrum und nehme wieder Antibiotika. Folglich sind zwei entspannte Tage angeordnet. Naja, es gibt sicherlich schlimmere Plaetze zum Nichtstun.
Was sich schwer bemerkbar macht, ist, dass die Art mit dem Rad zu Reisen sich in Asien stark veraendert hat. In Europa stand die Fahrt stets unter einem kleinem Druck. eine gewisse Strecke musste gefahren werden, eine sichere Campingstelle musste vor der Dunkelheit erreicht werden, pappige Nudeln mussten einen irgendwie immer satt bekommen und man musste teilweise arg aufs Geld schauen. Hier fallen viele „Stress“faktoren weg. Essen findet sich ueberall, es gibt sehr viele Uebernachtungsmoeglichkeiten, es ist fast ueberall recht schoen und es ist immer warm. Vor allen Dingen hier in Thailand kann man gut verstehen warum viele Europaer hier haengenbleiben, das Leben ist wirklich einfach wenn man keine hohen Ansprueche hat. Da wir unsere Ziele, momentan die Fahrt ins noch 1500km entfernte Bangkok, wirklich mit grosszuegigen Zeitraeumen bemessen haben koennen wir uns viele Pausen goennen und die Ruhetage halten sich mit den Fahrtagen die Waage. Eine ungeheuer angenehme Art des Radreisens, die das entspannte Aufnehmen von starken Eindruecken und das staendige Weiterkommen aus eigener Kraft ganz toll verbindet. Bis jetzt koennen wir Radfahren in Malaysia und Thailand vollends empfehlen, sogar nur 2 Wochen lohnen sich sicherlich und das vor Ort benoetigte Budget kann die recht teure Anreise auch schnell wettmachen.
So, nun habe ich jede Menge mit 4 Fingern getippt, daher nur noch kurz zur weiteren Reiseroute ein paar Worte. Nachdem wir Railay besucht haben fahren wir weiter Richtung Norden. Ob wir die Touristenhochburg Phuket auslassen, oder uns doch noch zumindest die historische Stadt anschauen wissen wir noch nicht. Da die Grenze zu Burma naeher rueckt muessen wir an die Ostkueste wechseln, was wir wahrscheinlich beim Khao Sok Nationalpark machen, einem der aeltesten Regenwaelder der Welt. An der Ostkueste setzen wir per Faehre auf die Insel Ko Tao ueber, von wo wir uns nochmal melden. Auf Ko Tao wollen wir am 31.01 sein, von daher haben wir noch viel Zeit Schlangenlinien durch Thailand zu ziehen.
So, nun noch sehr viele Bilder, viel Freude daran und bis Bald
Herzlichst
Julian und Annette
Beraeucherung auf Penang
Rikscha auf Penang
Dschungelstrasse
Drachenflieger auf Langkawi
Wasserbueffel gibts ueberall
da wird er boese
Spannende Verschiffungsmethoden
Ich in Thailand beim Frisoer
In Thailand gibts ueberall tolle Maerkte
und Geniesser
lecker Donuts
Wohnung fuer die Hausgeister
Bungalow fuern Fuenfer
Schiffsleichen
Mangrovenpaddeln
mit Hoehlen
Traumstraende
schmuckes Longtailboot
Es wird bergig
Haltbarmachen des Fisches durch Trocknung
Hazard Zone
Der Koenig ist allgegenwaertig
buddhistischer Zebraschrein
Tuk-Tuk Taxi
armer Hausaffe
Delikatessen
Strandspielzeug?
Doch noch schwimmen mit der Seekuh
Riesenurwaldbaeume
und nochmal tuerkisblaues Wasser