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Singapur

28. November 2011

Nach einem komplizierten Flug sind wir wohlbehalten in Singapur angekommen.

Um unser Tandem fuer den Flug vorzubereiten haben wir uns in Istanbul einen Karton besorgt, das Tandem grob demontiert und verpackt. Dank des zerlegbaren Rahmens war das Endprodukt dann auch gar nicht soo gross und mit 28,5 kg auch noch spuerbar unter den erlaubten 30kg. Den Rest unseres Gepaecks haben wir einfach in eine Billigreisetasche vom Basar geworfen und schon waren wir flugbereit. Nun mussten wir nur noch zum Flughafen kommen. Das war gar nicht so einfach wie gedacht, da zuerst eine 2 Kilometer lange Strecke bergauf zu Fuss zurueckgelegt werden musste. Mit viel Schweiss und blutigen Schultern hat dass aber auch irgendwie  funktioniert und schliesslich ging es mit Metro und Schnellbus zum Flughafen.

Am Check-In gab es dann noch Probleme, da Annette nicht bei Emirates im Computer gelistet war, aber mit ein paar Telefonaten war dann auch das geregelt und um 19Uhr sassen wir endlich im Flugzeug. Der Flug ging ueber (eine sehr kurze ) Nacht und am fruehen Nachmittag sind wir dann in Singapur gelandet. Vom Flughafen dort wegzukommen war dann auch alles andere als leicht. Das Haupttransportmittel, die Metro, transpoertiert keine groesseren Gepaeckstuecke, die Ausfahrt mit aufgebautem Fahrrad war auch nicht moeglich, da der Airport nur mit Autobahnen an die Stadt angeschlossen ist, und ein Taxi war nicht mit unserem Reisebudget zu verreinen. Wir haben dann verzweifelt einen Busfahrer ueberredet uns irgendwohin in die Stadt mitzunehmen. In der Stadt haben wir das Tandem so weit zusammengesteckt, dass wir es mit Gepaeck drauf schieben konnten und sind dann zum vorher gebuchten Hostel gelaufen. Wir haben uns dann gestern ersteinmal frueh ins Bett begeben und heute in Ruhe das Tandem montiert und einen ersten Rundgang durch die Stadt gewagt.  Diese ist sehr sehenswert, aber fuer asiatische Verhaeltnisse recht teuer. Wir wollen nur bis uebermorgen hier bleiben und dann nach Malaysia ruerberfahren (Richtung Kuala Lumpur). Wie das Radfahren hier sein wird, koennen wir noch nicht so genau sagen. Die 30 Grad Celsius und 100% Luftfeuchtigkeit sind schon beim Laufen recht anstrengend, und es regnet teilweise sehr stark.

Aus Malaysia melden wir uns dann wieder, bis dahin noch ein paar Bilder.

Ein anderer Radler.

Alles sehr reguliert hier.

Tempelarbeiter in Little India.

Blumenkettenfloristen gibt es hier viele.

Essen kann man hier wunderbar. Die ganze Vielfalt asiatischer Restaurants mit europaeischen Hygenestandards.

Liebe Gruesse Julian und Annette

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Istanbul III

25. November 2011

Hallo mal wieder, nun ein paar Bilder und Worte aus dem wunderbaren Istanbul.

Trotz der ungeheuren Groesse der Stadt mit ihren 14,5 Millionen Einwohnern gelingt uns die Einfahrt in die Stadt sehr gut, und wir kommen auf Anhieb mit dem regen Verkehr klar. 30km Vorstaedte sind schon eine Dimension, die man sich als Deutscher schlecht vorstellen kann. Geschafft und gluecklich kommen wir am Campus der technischen Unsiversitaet Istanbul an, auf dem wir in den naechsten Tagen bei einer liebevollen Kanadierin und ihrem tuerkichen Ehemann unterkommen koennen. Kathy und Sevket haben wir ueber das Fernradler Portal www.warmshowers.org kennengelernt, welches wir an dieser Stelle noch einmal empfehlen moechten. WIr verstehen uns auf Anhieb gut, und schnell bieten unsere Gastgeber uns an fuer die ganzen 10 Tage unseres Aufenthalts bei ihnen zu bleiben. Wir nehmen dankend an, und freuen uns ueber die grosse organisatorische und finanzielle Erleichterung.

Die naechsten Tage verbringen wir damit nach und nach die Stadt zu erkunden und sind auf Anhieb gefesselt von der intensiven Lebensweise der Menschen, die diese Stadt an jeder Ecke zur Schau stellt.

Die touristischen Mittelpunkte um Aya Sofia, blaue Moschee und die grossen Basare und Einkufsstrassen sind zwar sehr voll, aber entsprechend der Jahreszeit ist es nicht extrem von Touristen ueberlaufen und wir koennen uns in Ruhe alles anschauen.

Besonders abseits der touristischen Schauplaetze ist die Stadt wunderschoen. Die westlichen Bezirke an der Stadtmauer und der Bezirk Uskudar im asiatischen Teil bieten einen tollen Einblick in das Leben ganz normaler Istanbullus und man findet ueberall guenstiges Essen und kleine Maerkte.

Essen in Istanbul ist sowieso eine wunderbare Sache. Von aussergewoehnlichen Gerichten wie Schafskoepfen und Kokorec (mit gebratenen Innereien gefuelltes Brot(haben wir versehentlich gegessen, war ganz lecker) ) bis hin zu einfachem Strassenessen wie frischen Doenern und gebratenen Haehnchen reicht das Spektrum der meist sehr billigen Leckerreien. Knusprige Simit, wie sie der gute Mann unten laessig transpoertiert, kann man alle 200 Meter bekommen.

Kopftuchtragende Frauen sieht man hier nicht allzu oft. Die Stadt ist sehr liberal und innerhalb oeffentlicher Einrichtungen, zum Beispiel auf dem Unicampus auf dem wir wohnen, sind Kopftuecher meist verboten.

Noch ein paar Bilder:

Vogelfutterverkauferin mit Tauben.

Nichttouristische Marktstrasse in der Altstadt.

Das Interieur der blauen Moschee ist sehenswert und rechtfertigt den Besuch der Stadt sicherlich. Die ganze Schoenheit laesst sich kaum (und schon gar nicht mit dem Equipment das wir mithaben) darstellen.

Faehfahrten auf dem Bosporus sind sehr schoen.

Der „Vater“ der Republik Atatuerk ist allgegenwaertig.

Angeln in fischreichen Bosporus ist sehr beliebt. Zur Zeit gibt es Anchovies und diese „Hamsi“ erfreuen sich ueberall grosser Beliebtheit.

Hier in Istanbul habe ich es mal geschafft ein wenig mehr analog zu fotografieren und so langsam haeufen sich die Filme. Ich bin mal gespannt was da rauskommt wenn wir wieder da sind und die Filme entwickelt werden.

Die Vorbereitungen fuer den Flug am Samstag sind derweil in vollem Gange. Heute haben wir zwei grosse Radkartons besorgt, die morgen zu einem verschmelzen werden und unser demontiertes Rad sicher verpacken muessen. Hoffentlich klappt alles wie geplant,  der Transfer zum Flughafen ist nicht soo einfach, aber es wird schon irgendwie gehen…

An dieser Stelle einmal ein kurzes Fazit zu dieser ersten Etappe unseres Trips.  Die Reise hat uns gut gefallen und wir sind sehr zufrieden mit der Entscheidung sie in dieser Form angetreten zu sein. Das groesste Problem war die Jahreszeit und das damit verbundene Klima, sowie die Kuerze der Reisetage. Dem schlechten Wetter kann man noch ganz gut entgegenwirken. wir haben gewusst, dass es kalt werden koennte und haben entsprechende Kleidung dabeigehabt, beziehungsweise unterwegs noch ergaenzt. Das Radfahren und Campen bei Minusgraden ist nicht sehr angenehm und die sportliche Leistung wird auch beschraenkt. Schlimmer noch sind die sehr kurzen Tage. Im Hochsommer kann man entspannt von 9 bis 20 Uhr unterwegs sein und dann in ruhe noch nach einer Unterkunft oder einen Zeltplatz Ausschau halten. Wenn man jedoch weiss, dass es um 17:30 stockduster ist, steht man teilweise schon um 16 Uhr unter Strom um einen sicheren Platz zum Zelten zu finden. Sicherheit moechte man dann auch gerne haben, wenn man weiss, dass es von wilden Hunden und zwielichtem Gesindel nur so wimmelt. Das Radfahren bei Dunkelheit waere zwar prinzipiell moeglich gewesen, aber der starke Verkehr auf osteuropaeischen Strassen war uns trotz Beleuchtung doch zu gefaehrlich und wir haben uns prinzipiell dagegen entschieden (manchmal war es dennoch leider nicht zu vermeiden).

Die Strecke die wir gefahren sind hat sich als sehr schoen erwiesen und wir koennen sie getrost weiterempfehlen. Da die Route sich meist an Fluessen oder Meereskuesten orientiert hat ist alles gut zu finden und die grobe Orientierung einfach. Man durchquert in einem relativ kurzen Zeitraum sehr viele verschiedene Laender (bei uns waren es 10) und kann sehr schoen die Veraenderungen zwischen den einzelnen Laendern wahrnehmen. Menschlich und landschaftlich bietet jedes Land seine Eigenheiten und es fand eine sehr angenehme Entfremdung von unserer gewohnten Umgebung statt. Man ist erstaunt wie viel verschiedenes auf der kleinen Flaeche Osteuropas doch zu finden ist. Da unsere Route viele Hauptstaedte passiert hat ist das kulturelle Potential ebenfalls sehr hoch. Mann kann ueberall historische und Kunstmuseen besuchen und in den meisten Staedten die Fahrt mit Ruhetagen und vielfaeltiger Entspannung ergeanzen. Zelten war fast ueberall moeglich, aber auch guenstige Hotels, oder Unterkunft bei Einheimischen lies sich meist irgendwie auftreiben. Sicherlich ist die Situation hier zu Hauptreisezeiten noch besser als jetzt.

Alles in Allem also eine schoene Strecke mit vielen Highlights und einem tollem Ziel am Rande Europas.

Ausserdem moechten wir uns nun mal bei Allen Bedanken, die uns Kommentare und Mails schreiben um uns zu unterstuetzen oder einfach nur mitlesen. Wir haben mehr Leser als wir gedacht haetten, und das motiviert doch ganz schoen. Besten Dank auch nochmal an unseren Sponsor www.bike-components.de . Das Rad und die Teile haben tadellos funktioniert.

Wir melden uns aus SEA, alles herzlich Gute an alle Leser

Julian und Annette

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Istanbul II

22. November 2011

…

So idyllisch wie auf den letzten Bildern ist es an der bulgarischen Schwarzmeerkueste allerdings nur selten, noerdlich und suedlich von Varna hat der Massentourismus sich ausgebreitet und es folgt ein Hotel auf das naechste. Zu dieser Jahreszeit, faehrt man wie durch eine Geisterstadt.

Die Strassen sind teilweise schlecht befahrbar:-)

Der naechste Halt ist in Burgas, einer der groesseren Staedte in Bulgarien. Da es noch kaelter geworden ist, ueberlegen wir eventuell mit dem Bus oder der Faehre zu fahren, wollen dann aber doch so kurz vor dem Ziel nicht aufgeben und in Burgas sollen es am naechsten tag auch 7 Grad werden.

Burgas war auch nicht soo huebsch.

Dafuer werden in den kleineren Staedten fleissig die Waende bepinselt.

Von Burgas aus geht es in die Berge Richtung Grenze. Und statt sieben Grad sind es eher Minus sieben in 400 Meter Hoehe. Und das erste Mal auf unserer ganzen Tour freuen wir uns bergauf zu fahren, da man hier waermer wird. Bergab dagegen ist es unendlich kalt und wenn man unten angekommen ist, ist man komplett eingefroren.

In den Bergen treffen wir auch die einzigen anderen Radler (ausser uns natuerlich:-)) die sich in Bulgariens Wildniss trauen.

Warum auch immer deutsche Strassenschilder in Bulgarien haengen wissen wir auch nicht.

g

Am naechsten Tag erreichen wir die bulgarisch-Tuerkische Grenze in 700 Meter Hoehe und bei Minus 5 Grad. Wir fahren in die Tuerkei und werden von einem Schneesturm erwartet! Zum Glueck geht es nach der Grenze wieder bergab und es wird langsam waermer.

In der ersten groesseren Stadt in der Tuerkei beschliessen wir zu bleiben, auch wenn es erst frueher Nachmittag ist, um uns in das neue Land einzugewoehnen und uns aufzuwaermen. Es ist Sonntag, aber alle Laeden haben geoeffnet und auf den Strassen ist die Hoelle los. Die Menschen gehen einkaufen und essen und bummeln und wir sind direkt begeistert von der Stadt und der Stimmung.

Bei unserer Suche nach einem billigen Hotel, haben wir schnell viel Hilfe gefunden, denn sobald wir kurz herumstehen und verwirrt dreinschauen, kommt jemand an und fragt, ob er uns helfen kann. Und nach ein klein bisschen Verwirrung, weil wir den falschen Wechselkurs im Kopf haben ( 1,5 statt 2,4 Lira fuer einen Euro), finden wir dann auch eine Zelle im oertlichen Gefaengnishotel 😉

In der Stadt gehen wir erstmal Doener essen und schauen einer Hochzeitsfeier auf der Strasse zu. Generell gibt es ueberall leckeres Essen und wir wissen gar nicht, was wir zuerst probieren sollen. Das aendert sich auch in den naechsten zwei Tagen nicht, bis wir die Aussenbezirke von Istanbul erreichen.

Bevor wir in allzu staedtisches Gebiet kommen, wollen wir noch einmal zelten, um Geld zu sparen. Jedoch sind in der Naehe des Dorfes, wo wir bleiben wollen, sehr viele wilde Hunde und so beschliessen wir im Dorf zu fragen, ob wir unser Zelt irgendwo im Garten aufbauen koennen. Wir fragen einen Bauern, und nachdem die Sprachbarriere uebwerwunden ist, und er unsere wilden Gesten verstanden hat, bringt er uns zur Polizeistation/Rathaus und wir duerfen in einem leeren Zimmer bleiben: Perfekt.

Buero des Buegermeisters

Jetzt muessen wir nur noch 50 Kilometer fahren, um das Sadtviertel zu erreichen, in dem wir bei netten Leuten unterkommen koennen, die wir ueber warmshowers gefunden haben (couchsurfing fuer Radfahrer). Es wird immer staedtischer und auch immer dreckiger. in den aeussersten Viertel der Stadt ist die Luft grau und auch die paar Baeume, die noch nicht gestorbn sind ebenfalls. Es stinkt und das macht das Radfahren nicht einfacher. Es ist zwar viel Verkehr, aber wir schaffen es besser als erwartet in unser Stadtviertel.

Unsere Erlebnisse in Istanbul folgen in den naechsten Tagen

Und damit ihr euch nicht wundert, ob wir jetzt ewig hierbleiben: Am Samstag fliegen wir nach Singapur!

Bis dahin noch ein Katzerl.

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Istanbul I

19. November 2011

Aachen – Bonn – Duisburg – Dresden – Ostrau – Zalhostice – Prag – Slapy – Veselicky – Budvar – Linz – Schoenbuehel – Tulln – Wien – Bratislava – Sapmedvedov – Esztergom – Budapest – Domsod – Kalacso – Mohacs – Sombor – Backi Petrovac – Belgrad – Ivanovo – Ban Palanka – Moldova Nova – Plajsevica – Orsova – Bucharest – Oltenita – Ostrov – Deleni – Konstanza – Durankulak – Kranevo – Yunets – Burgas – Malko Tarnovo – Kirklareli – Saray – Kizikaali – Istanbul

Vor drei Tages sind wir nach 2960km Radelstrecke endlich in Istanbul angekommen. Nach der bisher laengsten und anstrengendsten Etappe von Bucharest nach Istanbul, mussten wir uns ersteinmal erholen und die letzten Tage ein wenig Revue passieren lassen. Nun wollen wir hier nach und nach unsere Erlebnisse beschreiben und bebildern.

Wir hatten oft mıt schlechten Bedıngungen zu kaempfen. Ob Wetter, Wege oder Uebernachtungsmoeglichkeiten, ein Problem  folgte auf das naechste. Dennoch haben wir viele wunderbare Erlebnisse gehabt, haben tolle Landschaften durchradelt und viel Freundlichkeit erfahren duerfen.

Nach dem Reparatur und Ausruhaufenthalt in Bucharest wollen wir möglıchst schnell wieder aus der Stadt rauskommen und die Donau erreichen. Wır fahren ın Rıchtung Oltenıta und entkommen dem Stadtmoloch Bucharest recht problemfrei. Schnell wırd es hıer wıeder sehr laendlıch und das Bild des LKWs der vergeblıch versucht den Heuwagen zu ueberholen spiegelt recht gut dıe Infrastruktur Rumaeniens wieder.

Solange es geht, folgen wir der Donau und campen nach Moeglıchkeıt wild. Entlang des Ufers finden sich eıgentlıch stets Plaetze wo man unbemerkt eın Zelt aufbauen kann. Mıttlerweıle ıst es sehr kalt geworden und morgens ıst es stark vernebelt.

Wır ueberqueren dıe Donau eın letztes Mal auf eıner sehr sıcher wırkenden Faehre:-). Der Fluss biegt nun nach Norden ab und verlauft sıch ım Deltagebiet, bis er schliesslich ins schwarze Meer muendet.

Wır halten uns weiterhin oestlich und durchfahren nun ein sehr laendliches Gebiet mıt kleinen Doerfern und sehr viel Landwirtschaft.  Dıe Naechte sind teılweıse sehr anstrengend, da andauernd wildes Hundegebell zu hoeren ist, oft in umıttelbarer Naehe des Zeltes, und man in der Dunkelheit schlecht die Situation einschaetzen kann. Andere Male wird die Nacht durch laute Zigeunerpartys bereichert, die aber keine typische Fidelmusik spielen, sondern ungeheuer laut Balkantechno aus einem alten Kassettenrekorder zum Besten geben.

In den Doerfern wird einem wieder und wieder dıe Problematik dieser Laender im Umgang mıt den dort lebenden Roma vor Augen gefuehrt. In den Doerfern herrscht eine sichtbare Trennung zwischen der rumaenischen Bevoelkerung und den Roma. Der Zigeunerhass wırd selbstverstaendlich offen ausgelebt und selbst kleine Kinder weisen uns mit eindeutigen Gebaerden darauf hin vor wem wir uns blos in Acht nehmen sollen… Teilweise erzaehlen uns aufrichtig freundliche Menschen, dass es wohl besser waere Alle Zıgeuner an die Wand zu stellen und sie sich Ihrer sehr schaemen. Den einzigen Kontakt den wir zu Roma haben ist wenn wir mit Hello-Hello-Money-Money rufen begruesst werden, mehr ist hıer leider nicht drin.

Kurz bevor wir das schwarze Meer erreichen ıst dıe Landschaft nur noch von riesigen Feldern gepraegt. Dıe Nacht bricht (wıe immer) viel zu frueh ueber uns herrein und eın wenig verzweifelt klopfen wir am einzigen Hof weit und breit. Entgegen unserer Erfahrungen in Rumaenien werden wir herzlich empfangen und man ueberlaesst uns gerne den Hof (mit Kaminheizung) fuer die Nacht. Am naechsten Morgen werden wir mit Fruehstueck versorgt und bekommen eine umfassende Fuehrung ueber das moederne Gehoefft vom Chef des Betriebes. Er erzaehlt von den mıserablen Bedıngungen und Strukturen ın Rumaenien und schwaermt von seinem Traumland Deutschland. Eine Aussage die uns mehr als einmal begegnet.

Endlich kommen wır am schwarzen Meer an und sind erleichtert dass wir es wohlbehalten und ohne groessere Probleme geschafft haben. Der Weg, der noch vor uns liegt ist zwar noch lang und bergig, aber unser Ziel fuehlt sich nun wesentlich greifbarer an.

Nach einer Nacht in einem schaebigen rumaenischem Ferienhotel (natuerlich sind wir die einzigen Gaeste) fahren wir so nah es geht entlang der Kueste in Richtung Sueden und bulgarische Grenze. Als wir diese endlich ueberschreiten merkt man mal wieder wie schnell sich das gesamte Umfeld aendern kann. Alles wirkt geordneter, der Muell verschwındet von der Strasse und wılde Strassenhunde bekommen wir kaum zu sehen.

Die Kueste laedt bei schoenem Wetter zu vielen Pausen ein und bis auf extrem starken Wind hindert uns wenig am vorrankommen und wır radeln weiter ın Richtung der naechsten groesseren Stadt Varna.

Unterwegs bekommen wir noch eın wunderbares Naturschauspiel zu sehen, als wir unvermittelt in einen riesigen Vogelschwarm (Stare?) geraten der wıe eıne ungeuer grosse Amoebe ueber dıe Felder wabert.

 

Fortsetzung folgt….

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Konstanza

7. November 2011

Wir sind nach ereignissreichen Tagen am schwarzen Meer angekommen.

Leider gibt es hier nur sehr begrenzt Internet, ausfuehrlich melden wir uns aus Istanbul.

Liebe Gruesse

Julian und Annette

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Bucharest

2. November 2011

Eigentlich war dieser Stopp so nicht geplant. Wir hatten uns ueberlegt Bucharest im Sueden zu passieren und nicht reinzufahren, aber eine unglueckliche Fuegung hat uns dann doch hierhin getrieben.

Zunaechst aber zur Strecke. Der Abschnitt zwischen Belgrad und Bucharest war der bis hierhin landschaftlich abwechlungsreichste und beeindruckenste Teil unserer Reise. Nach einer recht einfachen Ausfahrt aus dem (sehr empfehlenswerten) Belgrad, befindet man sich recht schnell in einer einsamen Deichgegend. Zur Donau hin breiten sich mehr und mehr weitlaeufige Auengebiete aus, die einem wunderbare Ausblicke und seltene Tiere bieten. Leider haben wir mit sehr starken Gegenwind zu kaempfen und es geht auf dem sandigen Boden nur schleppend vorran.

Als der Abend herreinbricht fangen wir an uns nach einem geeigneten Zeltplatz umzusehen und werden prompt von einem fremden Mann am Wegesrand herrangewunken. Wir sollen zu einem  Tee in die Datscha kommen macht er uns gestikulierend klar und wir muessen nicht lange ueberlegen um die Einladung anzunehmen.

Er und seine Frau bewirten uns erstmal zuenftig und schnell werden wir im Gaestezimmer untergebracht. Zum Abendessen gibt es dann noch selbstgezuechtete Paprikas und fangfrische Eschen aus der Donau, die der Nachbar noch vorbeibringt. Am naechsten Tag starten wir frisch und wohlgenaehrt um eine gute Erinnerung reicher weiter gen Osten.

Der Gegenwind wird  immer unertraeglicher und macht uns echt zu schaffen. Wie zum Ausgleich wird die Landschaft immer schoener und wir bekommen scharenweise weisse Reiher und Bisamratten zu sehen.

Die Biesamratten halte ich ueberenthusiastisch erstmal fuer Bieber und hole mir nasse Fuesse beim Versuch bessere Bilder zu machen.

Spaeter gibt es noch ungeheuer riesige Schokocroissants:

Der Gegenwind wird weniger, aber wir kommen weiterhin nur mit hoechstens 15 kmh vorran. Erste Zweifel am Rad beschleichen uns aber wir finden keinen Defekt.

Abends stellen wir dann den Fehler fest: Die Hinterradachse ist verbogen und die Scheibenbremse schleift massiv. Ein neu kontern der verbogenen Achse ist nicht moeglich, und wir beschliessen es bis zur naechtsen groesseren Stadt zu versuchen.

Am naechsten morgen kommt ein Mann auf unser Zelt zu und bietet uns in guter serbischer Manier einen Schnapps an. Er hat diesen selber hergestellt und zeigt uns stolz seine weiteren Produktionen, die wir alle natuerlich probieren muessen. Um 08:30 haben wir alles probiert und duerfen leicht beschwippst weiterfahren.

Wir naehern uns der rumaenischen Grenze und je naeher wir dieser kommen, umso mehr verwandelt sich die Landschaft.

Es wird huegeliger, und das reiche Auenland verwandelt sich in karge Duenen.

Wir ueberschreiten die Grenze und befinden uns direkt in wunderschoener Karpatenlandschaft. Hier beginnt der Nationalpark eisernes Tor, der den Durchbruch der Donau durch die Karpaten bildet.

Das Hinterrad macht uns mehr und mehr zu schaffen und ich versuche mein bestes bei der Reparatur, bis schliesslich meine Sicherungen alle druchbrennen.

Naja , Scherz beiseite. Mit minimaler Geschwindigkeit und 10cm Spiel geht es weiter durchs eiserne Tor:

In Orsova beschliessen wir nach einer Uebernachtung mit dem Zug bis nach Bucharest zu fahren um eine neue Nabe zu besorgen. Wir verbringen den restlichen Tag noch in Orsova und sind traurig ob der vielen wilden Hundewelpen die es hier gibt.

Mittlerweile sind wir schon eineinhalb Tage hier in Bucharest und werden mit der Stadt nicht so richtig warm. Es ist sehr dreckig und ein wenig charakterlos. Das Hinterrad hat gottseidank schon eine neue Nabe bekommen und wir setzen die Fahrt ans schwarze Meer morgen schnellstmoeglich fort.

Allerbeste Gruesse

Julian uns Annette

Hier noch abschliessend ein Paar Bilder.

Vetrocknete Aue

Feuerholz im vierten Stock

Roadkill

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