Kuala Lumpur I
10. Dezember 2011Hallo Allerseits!
Nach gemuetlicher Eingewoehnungsphase an Asien und einer damit verbundenen schoenen ersten Etappe hier mal wieder eine Meldung. Gesund und defektfrei sind wir in Kuala Lumpur eingetroffen und haben auf unserem Weg von Singapur nach hier eine Menge wunderbarer Natur und nette Menschen erleben duerfen.
Vorneweg: Diesmal keinerlei Beschwerden uebers Wetter, das Klima ist zwar gewoehnungsbeduerftig, aber allemal besser als Schnee und Eis 🙂
Also, Singapur-Kuala Lumpur:
Die Ausfahrt aus Singapur gestaltet sich wesentlich entspannter als gedacht. Das Fahren auf der linken Spur laesst sich in der gebaendigten Grossstadt gut erlernen, und zuegig erreichen wir die noerdliche der beiden Grenzbruecken. Das Tandem faehrt sich dank des fehlenden Gewichtes der zurueckgeschickten Campingausruestung merklich angenehmer. Der Grenzuebergang nach Malaysia gestaltet sich ebenfalls wesentlich einfacher als gedacht. Einfach kurz den Pass zeigen und rueber. Damit haben wir nicht gerechnet und kommen recht frueh nach kurzen 45km in Johor Bahru an, der ersten Stadt in Malaysia, wo wir online schon ein Guesthouse gebucht haben. Wir bleiben also dort und koennen uns langsam ans Radeln gewoehnen. Der erste Eindruck von Malaysia ist ein sehr guter. Es wirkt wesentlich sauberer und strukturierter als erwartet. Erst schieben wir das auf die Naehe des angrenzenden Singapur, aber die naechsten Tage werden Malaysia auch anderorts als sehr angenehmes sauberes und dennoch guenstiges Reiseland zeigen (zumindest die Westkueste). Wir verlassen also Johor Bahru um ersteinmal an eben jener Westkueste Richtung Norden zu fahren. Die Ausfahrt aus der Stadt ist recht anstrengend, da der Unterschied zwischen Autobahn und Landstrasse oft nicht ganz klar ist, aber schliesslich finden wir die Strasse welche wir die naechsten Tage fahren wollen und kommen schnell aus der Stadt raus. Sobald wir staedtisches Gebiet verlassen werden wir schnell von ungewohnter Natur umgeben. Die Strasse windet sich durch den Dschungel, welcher immer wieder von einzelnen Hausern und kleinen Ortschaften unterbrochen wird. Am Strassenrand gibt es andauernd auch kleine Restaurants oder Obststaende, die zu kleinen (extremst guenstigen) Mahlzeiten einladen.
Kurz vor der Kuestenstadt Pontian sehen wir ein Schild am Strassenrand, welches ein Shimano Logo traegt, und biegen kurzentschlossen ab. Nach ein paar hundert Metern stehen wir vor der groessten Shimano Fabrikationsstaette in Malaysia und werden dort neugierig von Mitarbeitern empfangen. Fuer mich auf jeden Fall ein interessantes Erlebnis.
Ueber Pontian fahren wir weiter nach Benut. Am Strassenrand gibts immer schoene Sachen zu sehen. Sobald etwas nicht mehr benutzt wird, integriert es die Vegetation immer sehr schnell.
Ab und an sind Ananas und Kautschukplantagen angelegt. Diese sind noch recht harmlos und huebsch anzusehehn im Gegensatz zu den Palmoelplantagen welche ein paar hundert Kilometer spaeter das Landschaftsbild bestimmen.
Schon am Strassenrand wimmelt es an Tieren und ab und an begegnet man kleinen lustigen Echsen.
Wir haben auch schon wesentlich groessere Warane gesehen, deren Koerper bis zu zwei Meter lang wird, aber diese Tiere sind so scheu, das man es nicht schafft die Kamera rauszuholen bevor sie ins Dickicht abgezischt sind. Das erste Mal haben wir uns ganz schoen erschrocken, als uns ein zwei Meter Brocken seinen wuchtigen Schaedel aus einem Abwasserkanal entgegenstreckt.
So eine 3 Meter Schlange haben wir auch nur tot vor die Linse bekommen. Gottseidank will man da meinen.
In den regelmaessig verteilten Orten laesst sich immer problemlos das Trinkwasser nachkaufen und eine Mahlzeit einnehmen. Mann kann eine vernuenftige warme Mahlzeit fuer zwei Personen schon fuer 2 Euro bekommen und wir geniesen das billige Leben.
Der Motorroller ist Malaysias wichtigstes Verkehrmittel. Wer sich kein Auto leisten kann, faehrt halt Roller. Auf dem Land ist dieser noch nicht von Vorteil, aber sobald der Stadtverkehr dichter wird, ist man nur mit einem Roller vorne dabei.
Sobald man die Landstrasse verlaesst, wird es schnell still und abgelegen. Das kann einem, die wir sowas ja nicht gewoehnt sind, schnell unheimlich vorkommen.
In Benut werden wir spontan von einem freundlichen Inder aufgenommen. Adam ist ein wenig durch den Wind aber sehr hilfsbereit. Wir Essen in seinem Restaurant und schlafen im Haus der Familie im eigenen Zimmer. Nach einer naechtlichen Autofahrt mit Adam beschliessen wir aber aus Liebe zum Leben so schnell nicht mehr bei Malayen mitzufahren.
Die ersten schlecht organisierten Palmplantagen tauchen auf unserem Weg von Benut nach Batu Pahat auf.
Der Dschungel frisst sogar Haeuser. Man fuehlt sich oft an Kriegsfilmszenarios erinnert.
Zuverlaessig aussehende Lastwagen gibt es hier natuerlich auch. Der Verkehr bereitet uns aber kein groesseres Problem. Die meisten Autos ueberholen mit vernuenftigen Abstaenden und es gitb oft kleine Nebenspuren fuer Roller, die wir gut mitnutzen koennen.
Von Benut fahren wir weiter nach Batu Pahat, eine kleine Stadt mit vielen sehr doerflich anmutenden Ecken. Der dunkle Himmel kuendigt schon den kommenden Regen an. Jeden Tag regnet es am spaeten Nachmittag kurz aber heftig und wir sind froh, wenn wir es schaffen vorher ein Quartier zu finden.
Nach Uebernachtungen in einem gefaegnissaehnlichen Hotel kommen wir mit stark sonnenversenkter Haut nach einem langen Radfahrtag in Melaka an. Wir sind an diesem Tag viele Stunden durch die sengenden Miuttagssonne gefahren und sehr ausgelaugt. Man darf die Sonne nicht unterschaetzen. In der ehemaligen Kolonialstadt Melakka kommen wir bei einem passionierten Reiseradler und Hostelbesitzer unter, der uns umsonst in einem schoenen Doppelzimmer wohnen laesst, und das auch noch so lange wir wollen. Gerne nehmen wir das Angebot an und bleiben drei schoene Tage in der Stadt, die ein sehr beliebtes Ziel bei Suedostaisen bereisenden Backpackern ist.
Rollerfriedhof in Melaka. Lustigerweise direkt neben dem hollaendischen Friedhof. Alte Roller und Hollaender scheinen in die selbe Kategorie zu fallen.
Aus Melaka und von unserem weiteren Weg nach KL kommen sowohl Bilder als auch Berichte hoffentlich morgen. Leider ist uns eine Speicherkarte abgeraucht und wir versuchen grade die Bilder halbwegs sicher auf einen Rechner zu bekommen. Sobald das geschehen ist laden wir die Bilder hoch und erzaehlen unsere kleine Geschichte weiter.
Um die Wartezeit zu verkuerzen schonmal das obligate Katzenfoto.
Herzliche Gruesse
Julian und Annette
Wir haben den Lottoschein schon ausgefüllt ;)
Jasmin | 10. Dezember 2011Wir haben den Lottoschein schon ausgefüllt 😉
HAMMER! MACHT WEITER SO!!! ICH SAUGE ALLES AUF WAS IHR
stausi | 10. Dezember 2011HAMMER! MACHT WEITER SO!!! ICH SAUGE ALLES AUF WAS IHR SCHREIBT!
Grüezi mitenand, habt ihr auch eine Machete für den Dschungel dabei?
topherus | 11. Dezember 2011Grüezi mitenand,
habt ihr auch eine Machete für den Dschungel dabei? Falls ihr mal ein Foto von Godzilla oder dem Yeti macht, so stellt es doch bitte auch rein :). Es sind wieder viele interssante Eindrücke dabei. Bei dem Shimano Besuch wäre ich auch gerne dabei gewesen (hast du 2013er Prototypen gesehen 😉 ?). Mal auf die Uhr geschaut: mann kann ja schon gute Nacht sagen.
Grüße
Topher
Da ist man mal ein Wochenende nicht da, schon wieder
Vmaster | 12. Dezember 2011Da ist man mal ein Wochenende nicht da, schon wieder eine große Bildermenge! Klasse!
Erstmal nachlesen und anschauen 🙂