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Kuala Lumpur II

11. Dezember 2011

So, es gehts weiter. Irgendwie haben es ein paar Bilder dann doch ins Internet geschafft. Die kaputte Speicherkarte ist derweil erstmal eingefroren und wird in Deutschland in Ruhe repariert.

Beim Lesen des letzten Posts ist uns aufgefallen, dass alles eventuell ein wenig unstrukturiert erscheint, daher nun erstmal der Text und dann die Bilder.

Wir bleiben also drei Tage in Melaka und lassen es uns gut gehen. Das ist in Malaysia auch wunderbar moeglich, denn, wie so oft schon erwaehnt, alles ist sehr guenstig. Wir versuchen uns an verrueckten Meeresfruechten und heimischem Curry aus der Nohnia Tradition. Wer scharfes Essen mag kommt hier voll auf seine Kosten, die Malayen wuerzen ihre Gerichte sehr intensiv. Unser Gastgeber, ein Hostelbesitzer, den wir auch ueber warmshowers.org kennengelernt haben, umsorgt uns sehr hingabevoll und organisiert (eher aus Eigenwerbung)  chinesische Journalistinnen, die uns fuer eine Lokalzeitung wichtigtuerisch interviewen. Wir lachen uns ein wenig ins Faeustchen, und sind froh, dass wir deren Geschreibsel eh nicht verstehn.

Wir verlassen Melaka gut erhohlt und wollen die naechsten Naechte in Strandnaehe uebernachten. die Kueste ist nun gesaumt von kleinen motelartigen Bungalows, aber endlosen Sandstrand mit kristallklaren Badewasser sucht man vergebens. Dafuer muss man wohl weiter in den Norden Richtung Thailand oder an die Ostkueste fahren. Wir begnuegen uns mit dem was wir bekommen koennen und uebernachten zweimal fuer ein paar Euro in spartanischen Strandbungalows. In Melaka haben wir beschlossen nicht mit dem Rad nach Kuala Lumpur reinzufahren, sondern in KL’s nahegelegener Kuestenstadt Klang ein Hotel zu suchen in dem wir das Rad ein paar Tage lassen koennnen. Einige heimische Radler haben uns dazu geraten und wir nehmen ihren Rat gottseidank ernst.

Schon die Einfahrt nach Klang ist alles andere als einfach und der Fuenffache-Rittberger-Spurwechsel im Balett fuer 1000 frisierte Roller kein einfaches Kunststueck. Dennoch kommen wir irgendwie in einer Art Stadtzentrum an und machen uns auf die Hotelsuche. Nach einigem Rumfragen finden wir ein indisches Hotel, welches unserer Hoffnung nach das Rad sicher aufbewahrt. Wir schlafen eine Nacht in einem der Zimmer (Matratze auf Betonboden, Deckenventilator, Wascheimer) und lassen das Rad mit flauem Gefuehl in der Magengegend am naechsten Tag zerlegt und angekettet im Hotelflur zurueck. Die Busfahrt nach Kuala kostet ganze 3 Ringit (1Euro= 4.23 RM) und als Teil einer riesen Blechlawine waelzen wir uns ins ueberfuellte Stadtzentrum. Der Verkehr entspricht wirklich dem was man von einer asiatischen Grossstadt erwartet. Ampeln haben fast keinen Effekt, Autos sind quasi ueberall und Roller haben immer Vorfahrt. Der Verkehr funktioniert, einer unbegreiflichen Eigendynamik folgend, dennoch irgendwie, aber wir mit unserem traegem Tandem waeren wohl recht in Bedraengniss geraten und auch sehr schlecht vorrangekommen. In Kuala Lumpur sieht man auch kaum heimische Radler. In laendlichen Gebieten gab es eine ueberraschend grosse Szene. sowohl Rannradler als auch Mountainbiker waren reichlich vertreten. Hier ist es sogar noch „wichtiger“ als bei uns in Deutschland tolles Material zu fahren und die meisten Radler sind auf dem neusten und teuersten Material unterwegs, etwas was uns recht ueberrascht hat.

Reiseradler trifft man jedoch wenige, wir haben nur einen freundlichen Hamburger in Kuala Lumpur getroffen, der das Land mit dem Rad bereist.

Unsere weitere Planung laesst sich kurz zusammenfassen. Die Fahrt nach KL war als Test gedacht um die Bedingungen in Malaysia und SEA allgemein mal zu testen. Von KL aus haetten wir die Moeglichkeit gehabt mit dem Zug einfach in die meisten angrenzenden Laender zu kommen und evtl. unseren urspruenglichen Plan Bangkok-Hongkong doch noch umzusetzen. Nun hat sich Malaysia aber als vorzuegliches Reiseland erwiesen und wir haben beschlossen die restlichen ca. 1700 km nach Bangkok auch noch zu radeln und je nach dem wann wir ankommen weiter zu planen. Die Route dorthin ist auch noch weitestgehend offen. Die naechsten Tage fahren wir noerdlich nach Ipoh, um von dort aus die wohl wunderschoenen Cameron-Highlands anzuschauen. Danach geht es zur Badeinsel Penang, wo wir ueber die Weihnachtstage ein schoenes Zimmer gemietet haben. Danach schlagen wir uns in Richtung der thailaendischen Grenze durch und schauen weiter.

Alles herzlich Gute und danke an Alle fuer die Unterstuetzung

Julian und Annette

Der Vater der malayischen Bodybuilder in Bronze

Die Blaetter hier sind gross

Schoen geschmueckte Rikschas in Melaka

Stadtpanorama auf dem Land

Palmenueberpalmen

An den Flussmuendungen ins Meer gibt es immer kleine Fischereihaefen

Rambutan sind momentan unsere Lieblingsfruechte

Das gilt hier als Delikatesse (uargs)

UBahn in KL mit Frontview

Traurige Zoohandlung in KL (+ein weiteres Katzenbild)

Weihnachten rueckt naeher…

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Kuala Lumpur I

10. Dezember 2011

Hallo Allerseits!

Nach gemuetlicher Eingewoehnungsphase an Asien und einer damit verbundenen schoenen ersten Etappe hier mal wieder eine Meldung. Gesund und defektfrei sind wir in Kuala Lumpur eingetroffen und haben auf unserem Weg von Singapur nach hier eine Menge wunderbarer Natur und nette Menschen erleben duerfen.

Vorneweg: Diesmal keinerlei Beschwerden uebers Wetter, das Klima ist zwar gewoehnungsbeduerftig, aber allemal besser als Schnee und Eis 🙂

Also, Singapur-Kuala Lumpur:

Die Ausfahrt aus Singapur gestaltet sich wesentlich entspannter als gedacht. Das Fahren auf der linken Spur laesst sich in der gebaendigten Grossstadt gut erlernen, und zuegig erreichen wir die noerdliche der beiden Grenzbruecken. Das Tandem faehrt sich dank des fehlenden Gewichtes der zurueckgeschickten Campingausruestung merklich angenehmer. Der Grenzuebergang nach Malaysia gestaltet sich ebenfalls wesentlich einfacher als gedacht. Einfach kurz den Pass zeigen und rueber. Damit haben wir nicht gerechnet und kommen recht frueh nach kurzen 45km in Johor Bahru an, der ersten Stadt in Malaysia, wo wir online schon ein Guesthouse gebucht haben. Wir bleiben also dort und koennen uns langsam ans Radeln gewoehnen. Der erste Eindruck von Malaysia ist ein sehr guter. Es wirkt wesentlich sauberer und strukturierter als erwartet. Erst schieben wir das auf die Naehe des angrenzenden Singapur, aber die naechsten Tage werden Malaysia auch anderorts als sehr angenehmes sauberes und dennoch guenstiges Reiseland zeigen (zumindest die Westkueste). Wir verlassen also Johor Bahru um ersteinmal an eben jener Westkueste Richtung Norden zu fahren. Die Ausfahrt aus der Stadt ist recht anstrengend, da der Unterschied zwischen Autobahn und Landstrasse oft nicht ganz klar ist, aber schliesslich finden wir die Strasse welche wir die naechsten Tage fahren wollen und kommen schnell aus der Stadt raus. Sobald wir staedtisches Gebiet verlassen werden wir schnell von ungewohnter Natur umgeben. Die Strasse windet sich durch den Dschungel, welcher immer wieder von einzelnen Hausern und kleinen Ortschaften unterbrochen wird. Am Strassenrand gibt es andauernd auch kleine Restaurants oder Obststaende, die zu kleinen (extremst guenstigen) Mahlzeiten einladen.

Kurz vor der Kuestenstadt Pontian sehen wir ein Schild am Strassenrand, welches ein Shimano Logo traegt, und biegen kurzentschlossen ab. Nach ein paar hundert Metern stehen wir vor der groessten Shimano Fabrikationsstaette in Malaysia und werden dort neugierig von Mitarbeitern empfangen. Fuer mich auf jeden Fall ein interessantes Erlebnis.

Ueber Pontian fahren wir weiter nach Benut. Am Strassenrand gibts immer schoene Sachen zu sehen. Sobald etwas nicht mehr benutzt wird, integriert es die Vegetation immer sehr schnell.

Ab und an sind Ananas und Kautschukplantagen angelegt. Diese sind noch recht harmlos und huebsch anzusehehn im Gegensatz zu den Palmoelplantagen welche ein paar hundert Kilometer spaeter das Landschaftsbild bestimmen.

Schon am Strassenrand wimmelt es an Tieren und ab und an begegnet man kleinen lustigen Echsen.


Wir haben auch schon wesentlich groessere Warane gesehen, deren Koerper bis zu zwei Meter lang wird, aber diese Tiere sind so scheu, das man es nicht schafft die Kamera rauszuholen bevor sie ins Dickicht abgezischt sind. Das erste Mal haben wir uns ganz schoen erschrocken, als uns ein zwei Meter Brocken seinen wuchtigen Schaedel aus einem Abwasserkanal entgegenstreckt.

So eine 3 Meter Schlange haben wir auch nur tot vor die Linse bekommen. Gottseidank will man da meinen.

In den regelmaessig verteilten Orten laesst sich immer problemlos das Trinkwasser nachkaufen und eine  Mahlzeit einnehmen. Mann kann eine vernuenftige warme Mahlzeit fuer zwei Personen schon fuer 2 Euro bekommen und wir geniesen das billige Leben.

Der Motorroller ist Malaysias wichtigstes Verkehrmittel. Wer sich kein Auto leisten kann, faehrt halt Roller. Auf dem Land ist dieser noch nicht von Vorteil, aber sobald der Stadtverkehr dichter wird, ist man nur mit einem Roller vorne dabei.

Sobald man die Landstrasse verlaesst, wird es schnell still und abgelegen. Das kann einem, die wir sowas ja nicht gewoehnt sind, schnell unheimlich vorkommen.

In Benut werden wir spontan von einem freundlichen Inder aufgenommen. Adam ist ein wenig durch den Wind aber sehr hilfsbereit. Wir Essen in seinem Restaurant und schlafen im Haus der Familie im eigenen Zimmer. Nach einer naechtlichen Autofahrt mit Adam beschliessen wir aber aus Liebe zum Leben so schnell nicht mehr bei Malayen mitzufahren.

Die ersten schlecht organisierten Palmplantagen tauchen auf unserem Weg von Benut nach Batu Pahat auf.

Der Dschungel frisst sogar Haeuser. Man fuehlt sich oft an Kriegsfilmszenarios erinnert.

Zuverlaessig aussehende Lastwagen gibt es hier natuerlich auch. Der Verkehr bereitet uns aber kein groesseres Problem. Die meisten Autos ueberholen mit vernuenftigen Abstaenden und es gitb oft kleine Nebenspuren fuer Roller, die wir gut mitnutzen koennen.

Von Benut fahren wir weiter nach Batu Pahat, eine kleine Stadt mit vielen sehr doerflich anmutenden Ecken. Der dunkle Himmel kuendigt schon den kommenden Regen an. Jeden Tag regnet es am spaeten Nachmittag kurz aber heftig und wir sind froh, wenn wir es schaffen vorher ein Quartier zu finden.

Nach Uebernachtungen in einem gefaegnissaehnlichen Hotel kommen wir mit stark sonnenversenkter Haut nach einem langen Radfahrtag in Melaka an. Wir sind an diesem Tag viele Stunden durch die sengenden Miuttagssonne gefahren und sehr ausgelaugt. Man darf die Sonne nicht unterschaetzen. In der ehemaligen Kolonialstadt Melakka kommen wir bei einem passionierten Reiseradler und Hostelbesitzer unter, der uns umsonst in einem schoenen Doppelzimmer wohnen laesst, und das auch noch so lange wir wollen. Gerne nehmen wir das Angebot an und bleiben drei schoene Tage in der Stadt, die ein sehr beliebtes Ziel bei Suedostaisen bereisenden Backpackern ist.

Rollerfriedhof in Melaka. Lustigerweise direkt neben dem hollaendischen Friedhof. Alte Roller und Hollaender scheinen in die selbe Kategorie zu fallen.

Aus Melaka und von unserem weiteren Weg nach KL kommen sowohl Bilder als auch Berichte hoffentlich morgen. Leider ist uns eine Speicherkarte abgeraucht und wir versuchen grade die Bilder halbwegs sicher auf einen Rechner zu bekommen. Sobald das geschehen ist laden wir die Bilder hoch und erzaehlen unsere kleine Geschichte weiter.

Um die Wartezeit zu verkuerzen schonmal das obligate Katzenfoto.

Herzliche Gruesse

Julian und Annette

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Singapur

28. November 2011

Nach einem komplizierten Flug sind wir wohlbehalten in Singapur angekommen.

Um unser Tandem fuer den Flug vorzubereiten haben wir uns in Istanbul einen Karton besorgt, das Tandem grob demontiert und verpackt. Dank des zerlegbaren Rahmens war das Endprodukt dann auch gar nicht soo gross und mit 28,5 kg auch noch spuerbar unter den erlaubten 30kg. Den Rest unseres Gepaecks haben wir einfach in eine Billigreisetasche vom Basar geworfen und schon waren wir flugbereit. Nun mussten wir nur noch zum Flughafen kommen. Das war gar nicht so einfach wie gedacht, da zuerst eine 2 Kilometer lange Strecke bergauf zu Fuss zurueckgelegt werden musste. Mit viel Schweiss und blutigen Schultern hat dass aber auch irgendwie  funktioniert und schliesslich ging es mit Metro und Schnellbus zum Flughafen.

Am Check-In gab es dann noch Probleme, da Annette nicht bei Emirates im Computer gelistet war, aber mit ein paar Telefonaten war dann auch das geregelt und um 19Uhr sassen wir endlich im Flugzeug. Der Flug ging ueber (eine sehr kurze ) Nacht und am fruehen Nachmittag sind wir dann in Singapur gelandet. Vom Flughafen dort wegzukommen war dann auch alles andere als leicht. Das Haupttransportmittel, die Metro, transpoertiert keine groesseren Gepaeckstuecke, die Ausfahrt mit aufgebautem Fahrrad war auch nicht moeglich, da der Airport nur mit Autobahnen an die Stadt angeschlossen ist, und ein Taxi war nicht mit unserem Reisebudget zu verreinen. Wir haben dann verzweifelt einen Busfahrer ueberredet uns irgendwohin in die Stadt mitzunehmen. In der Stadt haben wir das Tandem so weit zusammengesteckt, dass wir es mit Gepaeck drauf schieben konnten und sind dann zum vorher gebuchten Hostel gelaufen. Wir haben uns dann gestern ersteinmal frueh ins Bett begeben und heute in Ruhe das Tandem montiert und einen ersten Rundgang durch die Stadt gewagt.  Diese ist sehr sehenswert, aber fuer asiatische Verhaeltnisse recht teuer. Wir wollen nur bis uebermorgen hier bleiben und dann nach Malaysia ruerberfahren (Richtung Kuala Lumpur). Wie das Radfahren hier sein wird, koennen wir noch nicht so genau sagen. Die 30 Grad Celsius und 100% Luftfeuchtigkeit sind schon beim Laufen recht anstrengend, und es regnet teilweise sehr stark.

Aus Malaysia melden wir uns dann wieder, bis dahin noch ein paar Bilder.

Ein anderer Radler.

Alles sehr reguliert hier.

Tempelarbeiter in Little India.

Blumenkettenfloristen gibt es hier viele.

Essen kann man hier wunderbar. Die ganze Vielfalt asiatischer Restaurants mit europaeischen Hygenestandards.

Liebe Gruesse Julian und Annette

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Istanbul III

25. November 2011

Hallo mal wieder, nun ein paar Bilder und Worte aus dem wunderbaren Istanbul.

Trotz der ungeheuren Groesse der Stadt mit ihren 14,5 Millionen Einwohnern gelingt uns die Einfahrt in die Stadt sehr gut, und wir kommen auf Anhieb mit dem regen Verkehr klar. 30km Vorstaedte sind schon eine Dimension, die man sich als Deutscher schlecht vorstellen kann. Geschafft und gluecklich kommen wir am Campus der technischen Unsiversitaet Istanbul an, auf dem wir in den naechsten Tagen bei einer liebevollen Kanadierin und ihrem tuerkichen Ehemann unterkommen koennen. Kathy und Sevket haben wir ueber das Fernradler Portal www.warmshowers.org kennengelernt, welches wir an dieser Stelle noch einmal empfehlen moechten. WIr verstehen uns auf Anhieb gut, und schnell bieten unsere Gastgeber uns an fuer die ganzen 10 Tage unseres Aufenthalts bei ihnen zu bleiben. Wir nehmen dankend an, und freuen uns ueber die grosse organisatorische und finanzielle Erleichterung.

Die naechsten Tage verbringen wir damit nach und nach die Stadt zu erkunden und sind auf Anhieb gefesselt von der intensiven Lebensweise der Menschen, die diese Stadt an jeder Ecke zur Schau stellt.

Die touristischen Mittelpunkte um Aya Sofia, blaue Moschee und die grossen Basare und Einkufsstrassen sind zwar sehr voll, aber entsprechend der Jahreszeit ist es nicht extrem von Touristen ueberlaufen und wir koennen uns in Ruhe alles anschauen.

Besonders abseits der touristischen Schauplaetze ist die Stadt wunderschoen. Die westlichen Bezirke an der Stadtmauer und der Bezirk Uskudar im asiatischen Teil bieten einen tollen Einblick in das Leben ganz normaler Istanbullus und man findet ueberall guenstiges Essen und kleine Maerkte.

Essen in Istanbul ist sowieso eine wunderbare Sache. Von aussergewoehnlichen Gerichten wie Schafskoepfen und Kokorec (mit gebratenen Innereien gefuelltes Brot(haben wir versehentlich gegessen, war ganz lecker) ) bis hin zu einfachem Strassenessen wie frischen Doenern und gebratenen Haehnchen reicht das Spektrum der meist sehr billigen Leckerreien. Knusprige Simit, wie sie der gute Mann unten laessig transpoertiert, kann man alle 200 Meter bekommen.

Kopftuchtragende Frauen sieht man hier nicht allzu oft. Die Stadt ist sehr liberal und innerhalb oeffentlicher Einrichtungen, zum Beispiel auf dem Unicampus auf dem wir wohnen, sind Kopftuecher meist verboten.

Noch ein paar Bilder:

Vogelfutterverkauferin mit Tauben.

Nichttouristische Marktstrasse in der Altstadt.

Das Interieur der blauen Moschee ist sehenswert und rechtfertigt den Besuch der Stadt sicherlich. Die ganze Schoenheit laesst sich kaum (und schon gar nicht mit dem Equipment das wir mithaben) darstellen.

Faehfahrten auf dem Bosporus sind sehr schoen.

Der „Vater“ der Republik Atatuerk ist allgegenwaertig.

Angeln in fischreichen Bosporus ist sehr beliebt. Zur Zeit gibt es Anchovies und diese „Hamsi“ erfreuen sich ueberall grosser Beliebtheit.

Hier in Istanbul habe ich es mal geschafft ein wenig mehr analog zu fotografieren und so langsam haeufen sich die Filme. Ich bin mal gespannt was da rauskommt wenn wir wieder da sind und die Filme entwickelt werden.

Die Vorbereitungen fuer den Flug am Samstag sind derweil in vollem Gange. Heute haben wir zwei grosse Radkartons besorgt, die morgen zu einem verschmelzen werden und unser demontiertes Rad sicher verpacken muessen. Hoffentlich klappt alles wie geplant,  der Transfer zum Flughafen ist nicht soo einfach, aber es wird schon irgendwie gehen…

An dieser Stelle einmal ein kurzes Fazit zu dieser ersten Etappe unseres Trips.  Die Reise hat uns gut gefallen und wir sind sehr zufrieden mit der Entscheidung sie in dieser Form angetreten zu sein. Das groesste Problem war die Jahreszeit und das damit verbundene Klima, sowie die Kuerze der Reisetage. Dem schlechten Wetter kann man noch ganz gut entgegenwirken. wir haben gewusst, dass es kalt werden koennte und haben entsprechende Kleidung dabeigehabt, beziehungsweise unterwegs noch ergaenzt. Das Radfahren und Campen bei Minusgraden ist nicht sehr angenehm und die sportliche Leistung wird auch beschraenkt. Schlimmer noch sind die sehr kurzen Tage. Im Hochsommer kann man entspannt von 9 bis 20 Uhr unterwegs sein und dann in ruhe noch nach einer Unterkunft oder einen Zeltplatz Ausschau halten. Wenn man jedoch weiss, dass es um 17:30 stockduster ist, steht man teilweise schon um 16 Uhr unter Strom um einen sicheren Platz zum Zelten zu finden. Sicherheit moechte man dann auch gerne haben, wenn man weiss, dass es von wilden Hunden und zwielichtem Gesindel nur so wimmelt. Das Radfahren bei Dunkelheit waere zwar prinzipiell moeglich gewesen, aber der starke Verkehr auf osteuropaeischen Strassen war uns trotz Beleuchtung doch zu gefaehrlich und wir haben uns prinzipiell dagegen entschieden (manchmal war es dennoch leider nicht zu vermeiden).

Die Strecke die wir gefahren sind hat sich als sehr schoen erwiesen und wir koennen sie getrost weiterempfehlen. Da die Route sich meist an Fluessen oder Meereskuesten orientiert hat ist alles gut zu finden und die grobe Orientierung einfach. Man durchquert in einem relativ kurzen Zeitraum sehr viele verschiedene Laender (bei uns waren es 10) und kann sehr schoen die Veraenderungen zwischen den einzelnen Laendern wahrnehmen. Menschlich und landschaftlich bietet jedes Land seine Eigenheiten und es fand eine sehr angenehme Entfremdung von unserer gewohnten Umgebung statt. Man ist erstaunt wie viel verschiedenes auf der kleinen Flaeche Osteuropas doch zu finden ist. Da unsere Route viele Hauptstaedte passiert hat ist das kulturelle Potential ebenfalls sehr hoch. Mann kann ueberall historische und Kunstmuseen besuchen und in den meisten Staedten die Fahrt mit Ruhetagen und vielfaeltiger Entspannung ergeanzen. Zelten war fast ueberall moeglich, aber auch guenstige Hotels, oder Unterkunft bei Einheimischen lies sich meist irgendwie auftreiben. Sicherlich ist die Situation hier zu Hauptreisezeiten noch besser als jetzt.

Alles in Allem also eine schoene Strecke mit vielen Highlights und einem tollem Ziel am Rande Europas.

Ausserdem moechten wir uns nun mal bei Allen Bedanken, die uns Kommentare und Mails schreiben um uns zu unterstuetzen oder einfach nur mitlesen. Wir haben mehr Leser als wir gedacht haetten, und das motiviert doch ganz schoen. Besten Dank auch nochmal an unseren Sponsor www.bike-components.de . Das Rad und die Teile haben tadellos funktioniert.

Wir melden uns aus SEA, alles herzlich Gute an alle Leser

Julian und Annette

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Istanbul II

22. November 2011

…

So idyllisch wie auf den letzten Bildern ist es an der bulgarischen Schwarzmeerkueste allerdings nur selten, noerdlich und suedlich von Varna hat der Massentourismus sich ausgebreitet und es folgt ein Hotel auf das naechste. Zu dieser Jahreszeit, faehrt man wie durch eine Geisterstadt.

Die Strassen sind teilweise schlecht befahrbar:-)

Der naechste Halt ist in Burgas, einer der groesseren Staedte in Bulgarien. Da es noch kaelter geworden ist, ueberlegen wir eventuell mit dem Bus oder der Faehre zu fahren, wollen dann aber doch so kurz vor dem Ziel nicht aufgeben und in Burgas sollen es am naechsten tag auch 7 Grad werden.

Burgas war auch nicht soo huebsch.

Dafuer werden in den kleineren Staedten fleissig die Waende bepinselt.

Von Burgas aus geht es in die Berge Richtung Grenze. Und statt sieben Grad sind es eher Minus sieben in 400 Meter Hoehe. Und das erste Mal auf unserer ganzen Tour freuen wir uns bergauf zu fahren, da man hier waermer wird. Bergab dagegen ist es unendlich kalt und wenn man unten angekommen ist, ist man komplett eingefroren.

In den Bergen treffen wir auch die einzigen anderen Radler (ausser uns natuerlich:-)) die sich in Bulgariens Wildniss trauen.

Warum auch immer deutsche Strassenschilder in Bulgarien haengen wissen wir auch nicht.

g

Am naechsten Tag erreichen wir die bulgarisch-Tuerkische Grenze in 700 Meter Hoehe und bei Minus 5 Grad. Wir fahren in die Tuerkei und werden von einem Schneesturm erwartet! Zum Glueck geht es nach der Grenze wieder bergab und es wird langsam waermer.

In der ersten groesseren Stadt in der Tuerkei beschliessen wir zu bleiben, auch wenn es erst frueher Nachmittag ist, um uns in das neue Land einzugewoehnen und uns aufzuwaermen. Es ist Sonntag, aber alle Laeden haben geoeffnet und auf den Strassen ist die Hoelle los. Die Menschen gehen einkaufen und essen und bummeln und wir sind direkt begeistert von der Stadt und der Stimmung.

Bei unserer Suche nach einem billigen Hotel, haben wir schnell viel Hilfe gefunden, denn sobald wir kurz herumstehen und verwirrt dreinschauen, kommt jemand an und fragt, ob er uns helfen kann. Und nach ein klein bisschen Verwirrung, weil wir den falschen Wechselkurs im Kopf haben ( 1,5 statt 2,4 Lira fuer einen Euro), finden wir dann auch eine Zelle im oertlichen Gefaengnishotel 😉

In der Stadt gehen wir erstmal Doener essen und schauen einer Hochzeitsfeier auf der Strasse zu. Generell gibt es ueberall leckeres Essen und wir wissen gar nicht, was wir zuerst probieren sollen. Das aendert sich auch in den naechsten zwei Tagen nicht, bis wir die Aussenbezirke von Istanbul erreichen.

Bevor wir in allzu staedtisches Gebiet kommen, wollen wir noch einmal zelten, um Geld zu sparen. Jedoch sind in der Naehe des Dorfes, wo wir bleiben wollen, sehr viele wilde Hunde und so beschliessen wir im Dorf zu fragen, ob wir unser Zelt irgendwo im Garten aufbauen koennen. Wir fragen einen Bauern, und nachdem die Sprachbarriere uebwerwunden ist, und er unsere wilden Gesten verstanden hat, bringt er uns zur Polizeistation/Rathaus und wir duerfen in einem leeren Zimmer bleiben: Perfekt.

Buero des Buegermeisters

Jetzt muessen wir nur noch 50 Kilometer fahren, um das Sadtviertel zu erreichen, in dem wir bei netten Leuten unterkommen koennen, die wir ueber warmshowers gefunden haben (couchsurfing fuer Radfahrer). Es wird immer staedtischer und auch immer dreckiger. in den aeussersten Viertel der Stadt ist die Luft grau und auch die paar Baeume, die noch nicht gestorbn sind ebenfalls. Es stinkt und das macht das Radfahren nicht einfacher. Es ist zwar viel Verkehr, aber wir schaffen es besser als erwartet in unser Stadtviertel.

Unsere Erlebnisse in Istanbul folgen in den naechsten Tagen

Und damit ihr euch nicht wundert, ob wir jetzt ewig hierbleiben: Am Samstag fliegen wir nach Singapur!

Bis dahin noch ein Katzerl.

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Istanbul I

19. November 2011

Aachen – Bonn – Duisburg – Dresden – Ostrau – Zalhostice – Prag – Slapy – Veselicky – Budvar – Linz – Schoenbuehel – Tulln – Wien – Bratislava – Sapmedvedov – Esztergom – Budapest – Domsod – Kalacso – Mohacs – Sombor – Backi Petrovac – Belgrad – Ivanovo – Ban Palanka – Moldova Nova – Plajsevica – Orsova – Bucharest – Oltenita – Ostrov – Deleni – Konstanza – Durankulak – Kranevo – Yunets – Burgas – Malko Tarnovo – Kirklareli – Saray – Kizikaali – Istanbul

Vor drei Tages sind wir nach 2960km Radelstrecke endlich in Istanbul angekommen. Nach der bisher laengsten und anstrengendsten Etappe von Bucharest nach Istanbul, mussten wir uns ersteinmal erholen und die letzten Tage ein wenig Revue passieren lassen. Nun wollen wir hier nach und nach unsere Erlebnisse beschreiben und bebildern.

Wir hatten oft mıt schlechten Bedıngungen zu kaempfen. Ob Wetter, Wege oder Uebernachtungsmoeglichkeiten, ein Problem  folgte auf das naechste. Dennoch haben wir viele wunderbare Erlebnisse gehabt, haben tolle Landschaften durchradelt und viel Freundlichkeit erfahren duerfen.

Nach dem Reparatur und Ausruhaufenthalt in Bucharest wollen wir möglıchst schnell wieder aus der Stadt rauskommen und die Donau erreichen. Wır fahren ın Rıchtung Oltenıta und entkommen dem Stadtmoloch Bucharest recht problemfrei. Schnell wırd es hıer wıeder sehr laendlıch und das Bild des LKWs der vergeblıch versucht den Heuwagen zu ueberholen spiegelt recht gut dıe Infrastruktur Rumaeniens wieder.

Solange es geht, folgen wir der Donau und campen nach Moeglıchkeıt wild. Entlang des Ufers finden sich eıgentlıch stets Plaetze wo man unbemerkt eın Zelt aufbauen kann. Mıttlerweıle ıst es sehr kalt geworden und morgens ıst es stark vernebelt.

Wır ueberqueren dıe Donau eın letztes Mal auf eıner sehr sıcher wırkenden Faehre:-). Der Fluss biegt nun nach Norden ab und verlauft sıch ım Deltagebiet, bis er schliesslich ins schwarze Meer muendet.

Wır halten uns weiterhin oestlich und durchfahren nun ein sehr laendliches Gebiet mıt kleinen Doerfern und sehr viel Landwirtschaft.  Dıe Naechte sind teılweıse sehr anstrengend, da andauernd wildes Hundegebell zu hoeren ist, oft in umıttelbarer Naehe des Zeltes, und man in der Dunkelheit schlecht die Situation einschaetzen kann. Andere Male wird die Nacht durch laute Zigeunerpartys bereichert, die aber keine typische Fidelmusik spielen, sondern ungeheuer laut Balkantechno aus einem alten Kassettenrekorder zum Besten geben.

In den Doerfern wird einem wieder und wieder dıe Problematik dieser Laender im Umgang mıt den dort lebenden Roma vor Augen gefuehrt. In den Doerfern herrscht eine sichtbare Trennung zwischen der rumaenischen Bevoelkerung und den Roma. Der Zigeunerhass wırd selbstverstaendlich offen ausgelebt und selbst kleine Kinder weisen uns mit eindeutigen Gebaerden darauf hin vor wem wir uns blos in Acht nehmen sollen… Teilweise erzaehlen uns aufrichtig freundliche Menschen, dass es wohl besser waere Alle Zıgeuner an die Wand zu stellen und sie sich Ihrer sehr schaemen. Den einzigen Kontakt den wir zu Roma haben ist wenn wir mit Hello-Hello-Money-Money rufen begruesst werden, mehr ist hıer leider nicht drin.

Kurz bevor wir das schwarze Meer erreichen ıst dıe Landschaft nur noch von riesigen Feldern gepraegt. Dıe Nacht bricht (wıe immer) viel zu frueh ueber uns herrein und eın wenig verzweifelt klopfen wir am einzigen Hof weit und breit. Entgegen unserer Erfahrungen in Rumaenien werden wir herzlich empfangen und man ueberlaesst uns gerne den Hof (mit Kaminheizung) fuer die Nacht. Am naechsten Morgen werden wir mit Fruehstueck versorgt und bekommen eine umfassende Fuehrung ueber das moederne Gehoefft vom Chef des Betriebes. Er erzaehlt von den mıserablen Bedıngungen und Strukturen ın Rumaenien und schwaermt von seinem Traumland Deutschland. Eine Aussage die uns mehr als einmal begegnet.

Endlich kommen wır am schwarzen Meer an und sind erleichtert dass wir es wohlbehalten und ohne groessere Probleme geschafft haben. Der Weg, der noch vor uns liegt ist zwar noch lang und bergig, aber unser Ziel fuehlt sich nun wesentlich greifbarer an.

Nach einer Nacht in einem schaebigen rumaenischem Ferienhotel (natuerlich sind wir die einzigen Gaeste) fahren wir so nah es geht entlang der Kueste in Richtung Sueden und bulgarische Grenze. Als wir diese endlich ueberschreiten merkt man mal wieder wie schnell sich das gesamte Umfeld aendern kann. Alles wirkt geordneter, der Muell verschwındet von der Strasse und wılde Strassenhunde bekommen wir kaum zu sehen.

Die Kueste laedt bei schoenem Wetter zu vielen Pausen ein und bis auf extrem starken Wind hindert uns wenig am vorrankommen und wır radeln weiter ın Richtung der naechsten groesseren Stadt Varna.

Unterwegs bekommen wir noch eın wunderbares Naturschauspiel zu sehen, als wir unvermittelt in einen riesigen Vogelschwarm (Stare?) geraten der wıe eıne ungeuer grosse Amoebe ueber dıe Felder wabert.

 

Fortsetzung folgt….

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Konstanza

7. November 2011

Wir sind nach ereignissreichen Tagen am schwarzen Meer angekommen.

Leider gibt es hier nur sehr begrenzt Internet, ausfuehrlich melden wir uns aus Istanbul.

Liebe Gruesse

Julian und Annette

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Bucharest

2. November 2011

Eigentlich war dieser Stopp so nicht geplant. Wir hatten uns ueberlegt Bucharest im Sueden zu passieren und nicht reinzufahren, aber eine unglueckliche Fuegung hat uns dann doch hierhin getrieben.

Zunaechst aber zur Strecke. Der Abschnitt zwischen Belgrad und Bucharest war der bis hierhin landschaftlich abwechlungsreichste und beeindruckenste Teil unserer Reise. Nach einer recht einfachen Ausfahrt aus dem (sehr empfehlenswerten) Belgrad, befindet man sich recht schnell in einer einsamen Deichgegend. Zur Donau hin breiten sich mehr und mehr weitlaeufige Auengebiete aus, die einem wunderbare Ausblicke und seltene Tiere bieten. Leider haben wir mit sehr starken Gegenwind zu kaempfen und es geht auf dem sandigen Boden nur schleppend vorran.

Als der Abend herreinbricht fangen wir an uns nach einem geeigneten Zeltplatz umzusehen und werden prompt von einem fremden Mann am Wegesrand herrangewunken. Wir sollen zu einem  Tee in die Datscha kommen macht er uns gestikulierend klar und wir muessen nicht lange ueberlegen um die Einladung anzunehmen.

Er und seine Frau bewirten uns erstmal zuenftig und schnell werden wir im Gaestezimmer untergebracht. Zum Abendessen gibt es dann noch selbstgezuechtete Paprikas und fangfrische Eschen aus der Donau, die der Nachbar noch vorbeibringt. Am naechsten Tag starten wir frisch und wohlgenaehrt um eine gute Erinnerung reicher weiter gen Osten.

Der Gegenwind wird  immer unertraeglicher und macht uns echt zu schaffen. Wie zum Ausgleich wird die Landschaft immer schoener und wir bekommen scharenweise weisse Reiher und Bisamratten zu sehen.

Die Biesamratten halte ich ueberenthusiastisch erstmal fuer Bieber und hole mir nasse Fuesse beim Versuch bessere Bilder zu machen.

Spaeter gibt es noch ungeheuer riesige Schokocroissants:

Der Gegenwind wird weniger, aber wir kommen weiterhin nur mit hoechstens 15 kmh vorran. Erste Zweifel am Rad beschleichen uns aber wir finden keinen Defekt.

Abends stellen wir dann den Fehler fest: Die Hinterradachse ist verbogen und die Scheibenbremse schleift massiv. Ein neu kontern der verbogenen Achse ist nicht moeglich, und wir beschliessen es bis zur naechtsen groesseren Stadt zu versuchen.

Am naechsten morgen kommt ein Mann auf unser Zelt zu und bietet uns in guter serbischer Manier einen Schnapps an. Er hat diesen selber hergestellt und zeigt uns stolz seine weiteren Produktionen, die wir alle natuerlich probieren muessen. Um 08:30 haben wir alles probiert und duerfen leicht beschwippst weiterfahren.

Wir naehern uns der rumaenischen Grenze und je naeher wir dieser kommen, umso mehr verwandelt sich die Landschaft.

Es wird huegeliger, und das reiche Auenland verwandelt sich in karge Duenen.

Wir ueberschreiten die Grenze und befinden uns direkt in wunderschoener Karpatenlandschaft. Hier beginnt der Nationalpark eisernes Tor, der den Durchbruch der Donau durch die Karpaten bildet.

Das Hinterrad macht uns mehr und mehr zu schaffen und ich versuche mein bestes bei der Reparatur, bis schliesslich meine Sicherungen alle druchbrennen.

Naja , Scherz beiseite. Mit minimaler Geschwindigkeit und 10cm Spiel geht es weiter durchs eiserne Tor:

In Orsova beschliessen wir nach einer Uebernachtung mit dem Zug bis nach Bucharest zu fahren um eine neue Nabe zu besorgen. Wir verbringen den restlichen Tag noch in Orsova und sind traurig ob der vielen wilden Hundewelpen die es hier gibt.

Mittlerweile sind wir schon eineinhalb Tage hier in Bucharest und werden mit der Stadt nicht so richtig warm. Es ist sehr dreckig und ein wenig charakterlos. Das Hinterrad hat gottseidank schon eine neue Nabe bekommen und wir setzen die Fahrt ans schwarze Meer morgen schnellstmoeglich fort.

Allerbeste Gruesse

Julian uns Annette

Hier noch abschliessend ein Paar Bilder.

Vetrocknete Aue

Feuerholz im vierten Stock

Roadkill

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Belgrad

26. Oktober 2011

Drei verschiedene Laender haben wir bereist um von Budapest nach Belgrad zu kommen, wir haben erste Stempel in unseren Reisepaessen gesammelt und die EU verlassen.

Letzten Donnerstag sind wir in Budapest losgefahren. Trotz der Groesse der Stadt finden wir gut heraus, da wir uns schon am Vortag informiert haben, auf welcher Seite der Donau der Radweg die Stadt verlaesst. Es verlaeuft alles reibungslos, bis es gegen fuenf Uhr anfaengt zu schuetten und wir nass bis auf die Haut am Donauufer entlang fahren, auf der Suche nach einer Uebernachtungsmoeglichkeit. Der in der Karte angekuendigte Campingplatz existiert nicht und ein Hotel ist zu teuer. Nach viel hin und her klingeln wir schliesslich an einem freundlich aussehendem Haus und fragen, ob wir unser Zelt im Vorgarten aufbauen duerfen. Da die einzige Bewohnerin eine aeltere Frau ist, die uns im Stockdunkeln nicht so recht traut, bietet sie uns einen Platz ausserhalb ihres Grunstueckes unter einem Baum an. Am naechsten Morgen werden wir dann von ihr zu Kaffee und Keksen eingeladen und duerfen ihr Bad benutzen. Wir erfahren, dass sie lange in Oesterreich gelebt hat und lernen auch noch ihren Nachbar Gusti kennen, der uns seine Lebensgeschichte auf ungarisch erzaehlt, so dass sie kaum mit uebersetzen nachkommt.

Weiter geht es am Donauufer immer Richtung Sueden an heruntergekommenen Zigeunerbauernhoefen vorbei, wo die Schafhirten in Bauwagen zwischen ihren Tieren leben. Am Abend wollen wir zuerst in eine Pension oder Aehnliches, in unserem Zielort Kalacso ist jedoch nichts in unserer Preisklasse vorhanden, also fahren wir zum Donauufer und campen erneut wild.

Am Samstag fahren wir bis kurz vor die Grenze nach Mohacs. Erneut sind wir ueberrascht von der Lebensweise der Bauern am Wegesrand. Viele der Hoefe muten an, als ob hier noch fast wie im Mittelalter gelebt wird. Das winzige Feld wird nicht mit dem Traktor bestellt und die Tiere laufen frei auf der Strasse herum und versperren uns auch teilweise die Weiterfahrt. Viele der Haeuser sind extrem heruntergekommen und die Strassen sind schlecht. Am Abend finden wir in Mohacs eine kleine Pension und verbringen eine entspannte Nacht.

Am Sonntag machen wir uns auf zur Kroatischen Grenze und verlassen Ungarn schliesslich. Hier muessen wir das erste Mal unseren Ausweis zeigen. Da unser GPS keine Karten fuer Kroatien und Serbien installiert hat und wir auch noch keine Karte gekauft haben, verfahren wir uns direkt, da der Radweg nicht sehr gut ausgeschildert ist. Da wir im Internet gelesen haben, dass der Weg in Serbien sehr gut ausgeschildert sein soll, wollen wir also Kroatien direkt wieder verlassen und fahren zum ersten Grenzuebergang nach Serbien. So dauert unser Aufenthalt in Koratien ganze zwei Stunden. An der serbischen Grenze ist wieder eine Passkontrolle und wir kriegen die naechsten Stempel in unsere Paesse. Und direkt hinter der Grenze haengt auch tatsaechlich ein Hinweisschild ueber den Donauradweg in Serbien. Nachdem wir gedacht hatten, in Ungarn seien die Strassen schlecht, werden wir schnell eines besseren belehrt, in Serbien sind die Strassen bedeutend schlechter. Wir fahren bis Sombor und da es mal wieder nach Regen aussieht, fragen wir ein Paerchen nach eine Pension. Sie sind super freundlich (wie fast alle Serben) und rufen direkt einen Freund an, dessen Vater Zimmer vermietet. Dieser Freund trifft uns auch zwei Minuten spaeter auf der Strasse und erklaert uns, dass es 15 Euro kostet, aber leider etwas ausserhalb ist. Da wir eigentlich keine Lust mehr haben, die Stadt zu verlassen, zeigen sie uns noch zwei Pensoinen in der Stadt, aber die eine ist zu teuer und die andere ist voll. Also beschliessen wir doch die Stadt zu verlassen. Und es war die richtige Entscheidung, das Appartment ist perfekt. Und der Besitzer der freundlichste und gastfreundlichste Mann, den man sich vorstellen kann. Wir bekommen frsiche Trauben und Feigen aus dem Garten, selbstgemachte Marmelade und Holunderbluetensirup. Als Julian dann bezahlen moechte, werden wir noch eingeladen mit seiner Tochter und ihrem Freund in sein Cafe in der Stadt zu fahren und was trinken zu gehen. Hier treffen wir alle Leute wieder, die wir schon Nachmittags in der Stadt bei unserer Pensionssuche getroffen haben, unter anderem ein Maedchen aus Bielefeld, und verbringen einen wundervollen Abend.

Am naechsten Morgen zeigt sich Serbien von seiner unfreundlichen Seite, es regnet. Wir haben kurzzeitig die Idee bis Novi Sad mit dem Zug zu fahren, bis wir diesen gesehen haben. Ein uraltes Ding, in das wir das Fahrrad, wenn ueberhaupt mit groesster Muehe hineinbekommen wuerden. Wir fahren also doch und schaffen es bis kurz vor Novi Sad, in einen kleinen Ort, in dem kein Zimmer in einer Pension zu bekommen ist. Also campen wir auf einem Sportplatz und stehen morgens um halb sechs vor Sonnenaufgang auf, um kein Aufsehen zu erregen.

Wir haben uns ueberlegt, dass wir Belgrad heute erreichen wollen. Da der Weg aber zu lang fuer einen Tag ist, soll es mit dem Fahrrad nur bis Novi sad gehen und wir wollen es doch mit dem Zug versuchen. Auf schrecklichen Schnellstrassen und mit Gegenwind und zu wenig Luft im Hinterreifen fahren wir nach Novi Sad und dort zum Bahnhof. Wir erwerben Tickets fuer uns, die fuer das Fahrrad soll es im Zug geben. Mit einer halben Stunde Verspaetung fahrt der Zug ein, ohne das versprochene Abteil fuer grosse Gegenstaende, also quetscht Julian mit einem hilfsbereiten Mann das Fahrrad in den Gang. Der Zug scheint etwas aelter zu sein, was sich zum Beispiel durch die sich staendig oeffnende Tuer bemerkbar macht. Dafuer kostet eine Fahrkarte aber auch nur 2,8 €. Mit einer Stunde Verspaetung erreichen wir Belgrad dann schliesslich und finden auch schnell ein gutes Hostel. Ein bisschen haben wir uns auch schon die Stadt angeguckt, dazu aber spaeter mehr.

Beste Gruesse nach Deutschland

Annette

Ueber der Donau in Budapest

Radweg in Ungarn

Ein neuer Campingfreund

Navigation mit Karte und GPS

Ziegen ausser Rand und Band

Einer der besseren Bauernhoefe

kreativer Ortsname

Angenehme Strasse in Serbien

Seeehr schlechtes Wetter

Zerstoerte Haeuser in Serbien

Serbischer Friedhof

Lecker Boerek

Unser Zug nach Belgrad

Ankunft in Belgrad

Zerbombtes Ministerien in Belgrad

Donau und Sava

Ich in der Festung von Belgrad

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Budapest

18. Oktober 2011
Seit gestern sind wir in Budapest. Der Weg von Bratislava hierhin orientierte sich weiterhin an der Donau. Das Wetter war sehr schön, meist mit blauem Himmel, aber die Temperaturen waren sehr niedrig und meist um den Gefrierpunkt angesiedelt. Die Wege waren stark unterschiedlich beschaffen, von verwilderten Schotterpisten, bis hin zu feinstem Asphalt.
Den ersten Teil der Strecke haben wir auf der slowakischen Seite der Donau absolviert, um dann nach der Hálfte auf die ungarische Seite zu wechseln.

Übernachtet habe wir stets wild, meist aus Ermangelung von offenen Campingplätzen. Die Campingsaison ist in den östlicheren Ländern sehr kurz. Hier wird nur bis September von Campern ausgegangen. Nun verbringen wir ein paar Tage in Budapest um uns ein wenig zu erholen.

Auf einem Donaudamm:

Die „blaue Kirche“ in Bratislava

Grenzübergang nach Ungarn

Ein lustiger Wiener mit seinem PUCH auf dem Weg nach Budapest

Grüne, sumpfige Donauauen

LIDL is everywhere

Die Basilika im ungarischen Esztergom

Morgenstimmung auf erfrorener Wiese

Ungarische Landstraße

Doboztorta in Budapest

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