Kuala Lumpur II
11. Dezember 2011So, es gehts weiter. Irgendwie haben es ein paar Bilder dann doch ins Internet geschafft. Die kaputte Speicherkarte ist derweil erstmal eingefroren und wird in Deutschland in Ruhe repariert.
Beim Lesen des letzten Posts ist uns aufgefallen, dass alles eventuell ein wenig unstrukturiert erscheint, daher nun erstmal der Text und dann die Bilder.
Wir bleiben also drei Tage in Melaka und lassen es uns gut gehen. Das ist in Malaysia auch wunderbar moeglich, denn, wie so oft schon erwaehnt, alles ist sehr guenstig. Wir versuchen uns an verrueckten Meeresfruechten und heimischem Curry aus der Nohnia Tradition. Wer scharfes Essen mag kommt hier voll auf seine Kosten, die Malayen wuerzen ihre Gerichte sehr intensiv. Unser Gastgeber, ein Hostelbesitzer, den wir auch ueber warmshowers.org kennengelernt haben, umsorgt uns sehr hingabevoll und organisiert (eher aus Eigenwerbung) chinesische Journalistinnen, die uns fuer eine Lokalzeitung wichtigtuerisch interviewen. Wir lachen uns ein wenig ins Faeustchen, und sind froh, dass wir deren Geschreibsel eh nicht verstehn.
Wir verlassen Melaka gut erhohlt und wollen die naechsten Naechte in Strandnaehe uebernachten. die Kueste ist nun gesaumt von kleinen motelartigen Bungalows, aber endlosen Sandstrand mit kristallklaren Badewasser sucht man vergebens. Dafuer muss man wohl weiter in den Norden Richtung Thailand oder an die Ostkueste fahren. Wir begnuegen uns mit dem was wir bekommen koennen und uebernachten zweimal fuer ein paar Euro in spartanischen Strandbungalows. In Melaka haben wir beschlossen nicht mit dem Rad nach Kuala Lumpur reinzufahren, sondern in KL’s nahegelegener Kuestenstadt Klang ein Hotel zu suchen in dem wir das Rad ein paar Tage lassen koennnen. Einige heimische Radler haben uns dazu geraten und wir nehmen ihren Rat gottseidank ernst.
Schon die Einfahrt nach Klang ist alles andere als einfach und der Fuenffache-Rittberger-Spurwechsel im Balett fuer 1000 frisierte Roller kein einfaches Kunststueck. Dennoch kommen wir irgendwie in einer Art Stadtzentrum an und machen uns auf die Hotelsuche. Nach einigem Rumfragen finden wir ein indisches Hotel, welches unserer Hoffnung nach das Rad sicher aufbewahrt. Wir schlafen eine Nacht in einem der Zimmer (Matratze auf Betonboden, Deckenventilator, Wascheimer) und lassen das Rad mit flauem Gefuehl in der Magengegend am naechsten Tag zerlegt und angekettet im Hotelflur zurueck. Die Busfahrt nach Kuala kostet ganze 3 Ringit (1Euro= 4.23 RM) und als Teil einer riesen Blechlawine waelzen wir uns ins ueberfuellte Stadtzentrum. Der Verkehr entspricht wirklich dem was man von einer asiatischen Grossstadt erwartet. Ampeln haben fast keinen Effekt, Autos sind quasi ueberall und Roller haben immer Vorfahrt. Der Verkehr funktioniert, einer unbegreiflichen Eigendynamik folgend, dennoch irgendwie, aber wir mit unserem traegem Tandem waeren wohl recht in Bedraengniss geraten und auch sehr schlecht vorrangekommen. In Kuala Lumpur sieht man auch kaum heimische Radler. In laendlichen Gebieten gab es eine ueberraschend grosse Szene. sowohl Rannradler als auch Mountainbiker waren reichlich vertreten. Hier ist es sogar noch „wichtiger“ als bei uns in Deutschland tolles Material zu fahren und die meisten Radler sind auf dem neusten und teuersten Material unterwegs, etwas was uns recht ueberrascht hat.
Reiseradler trifft man jedoch wenige, wir haben nur einen freundlichen Hamburger in Kuala Lumpur getroffen, der das Land mit dem Rad bereist.
Unsere weitere Planung laesst sich kurz zusammenfassen. Die Fahrt nach KL war als Test gedacht um die Bedingungen in Malaysia und SEA allgemein mal zu testen. Von KL aus haetten wir die Moeglichkeit gehabt mit dem Zug einfach in die meisten angrenzenden Laender zu kommen und evtl. unseren urspruenglichen Plan Bangkok-Hongkong doch noch umzusetzen. Nun hat sich Malaysia aber als vorzuegliches Reiseland erwiesen und wir haben beschlossen die restlichen ca. 1700 km nach Bangkok auch noch zu radeln und je nach dem wann wir ankommen weiter zu planen. Die Route dorthin ist auch noch weitestgehend offen. Die naechsten Tage fahren wir noerdlich nach Ipoh, um von dort aus die wohl wunderschoenen Cameron-Highlands anzuschauen. Danach geht es zur Badeinsel Penang, wo wir ueber die Weihnachtstage ein schoenes Zimmer gemietet haben. Danach schlagen wir uns in Richtung der thailaendischen Grenze durch und schauen weiter.
Alles herzlich Gute und danke an Alle fuer die Unterstuetzung
Julian und Annette
Der Vater der malayischen Bodybuilder in Bronze
Die Blaetter hier sind gross
Schoen geschmueckte Rikschas in Melaka
Stadtpanorama auf dem Land
Palmenueberpalmen
An den Flussmuendungen ins Meer gibt es immer kleine Fischereihaefen
Rambutan sind momentan unsere Lieblingsfruechte
Das gilt hier als Delikatesse (uargs)
UBahn in KL mit Frontview
Traurige Zoohandlung in KL (+ein weiteres Katzenbild)
Weihnachten rueckt naeher…